MOTORENBAU
WAT` IS`N DAMPFMASCHIN? …
Kaum jemand, der da nicht an „enn jroßes schwatzes Loch“ denkt, „an die eine Seite jeht de` Dampf `rin, und des annere kriechen ma späta…“. Auch wenn die Erläuterungen in der Feuerzangenbowle eher vage bleiben, so ganz verkehrt sind sie nicht – vielleicht etwas vereinfacht. Ein Motor (lateinisch mōtor = Beweger) ist eine Maschine, die mechanische Arbeit verrichtet, indem sie eine Energieform, z. B. thermische, chemische oder elektrische Energie, in Bewegungsenergie umwandelt. Und angefangen hat alles mit „de` Dampfmaschien“, die thermische Energie in Bewegung verwandelt – James Watt lässt grüßen.
Die technische Entwicklung zu heutigen Motoren begann mit der von Thomas Savery und Thomas Newcomen erfundenen und 1778 von James Watt weiter entwickelten Dampfmaschine. Es gab nicht nur ortsfeste Maschinen, sondern nach der Erfindung der Hochdruckdampfmaschine auch die Lokomobile (eine fahrbare, teilweise selbstfahrende Dampfmaschine zum Antrieb von Dreschmaschinen oder Dampfpflügen), Dampflokomotiven, Dampfschiffe, Dampftraktoren und Dampfstraßenwalzen.
1816 erfand Robert Stirling den später nach ihm benannten Heißgasmotor (Maschine ohne explosionsgefährdeten Kessel). Über den Verbrennungsmotor von Étienne Lenoir (ein Gasmotor nach dem Zweitaktprinzip), die Entwicklung des Viertaktprinzips (1862, Nikolaus August Otto) und die Adaption auf die sog. Automobile (Gottlieb Daimler, Carl Friedrich Benz) wurden die heutigen Motorentypen entwickelt, die die chemische Energie der Brennstoffe in ihrem Inneren in Wärmeenergie und dann in mechanische Energie umwandeln.
In der Regel verfügen Motoren über eine Welle, die sie in Rotation versetzen und durch sie mechanische Vorrichtungen, wie Getriebe, antreiben. Ausnahmen sind Raketenmotoren und Linearmotoren. Für uns bei Brechmann-Guss aber sind Verbrennungs- und Elektromotoren von herausragender Bedeutung.
Parallel dazu verlief die Entwicklung von Elektromotoren, die in allen Größen und vielfältigen Anwendungen von Spielzeugen bis Industrieanlagen Verwendung finden. Viele Elektromotoren – speziell solche mit Permanentmagneten – können auch als Generatoren arbeiten, wenn sie mechanisch angetrieben werden. Auch hier viele unterschiedliche Begriffe, aber als Gussteil kaum auseinanderzuhalten.
Wir liefern an die Hersteller von Schiffs- und Eisenbahnmotoren, Motoren für die dezentrale Energieerzeugung genauso wie in den Lkw-Bereich über Wellen, Kolben, Gehäuse, Zylinder oder Deckel – alles aus Grau– oder Sphäroguss (in Sonderfällen auch aus ausferritischem Gusseisen / ADI) bis hin zu Abgaskrümmern, Abgasrohren, Turbinengehäusen oder Kombinationen dieser Einzelteile, bspw. als Turbinengehäuse mit angegossenem Abgaskrümmer.
Es sind Bauteile, die bei niederen Temperaturen in Sphäroguss, bis zu 700 °C aus SiMo-legiertem Sphäroguss und in den darüber liegenden Bereichen bis 1.000 °C aus Ni-Resist (D2 und/oder D5; korrekt: austenitisches Gusseisen nach DIN EN 13835) ausgeführt werden.