Schienenverkehrstechnik
AUF DER LETZTEN RILLE …
sind wir nicht unterwegs. Aber Rillen symbolisieren eine für uns wichtige Kundenbranche. Spurrillen, um Fuhrwerke auf Straßen zu führen, gab es schon in vorgeschichtlicher Zeit. Die Entwicklung, die zur heutigen Eisenbahn führte, fand aber im Bergbau statt, in dem es seit etwa 1530 auf hölzernen Gleisen fahrende Hunte oder Loren gab. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich im englischen Bergbau das System mit spurkranzgeführten Rädern.
Die Eisenbahn entstand zu Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Verknüpfung des bereits jahrhundertealten Rad-Schiene-Systems mit maschinellen Antrieben der Fahrzeuge.
Das Gewicht der Gesamtkonstruktion führte zunächst zu eisenbeschlagenen Bohlenspurwegen, später zum Einsatz von auf Holzschwellen montierten Schienen aus Gusseisen. Daraus leitet sich der Name „eiserne Bahn“ beziehungsweise Eisenbahn ab.
Der allgemeinere Begriff Bahn bezeichnet zunächst den Fahrweg, auf dem sich ein Objekt bewegt. Der Begriff Eisenbahn ist somit die Präzisierung einer besonderen Art von Fahrweg. Erst davon abgeleitet wurde das Wort „Eisenbahn“ für das ganze Verkehrsmittel – also Fahrweg und Fahrzeuge. Auch in anderen Sprachen bezeichnet das Grundwort ursprünglich den Fahrweg und erst später das ganze Verkehrssystem: franz.: Chemin de fer, ndl.: spoorweg, russ.: Schelesnaja doroga: „eiserner Weg“ oderung.: vasút „Eisenweg“.
Gleichgültig der Bezeichnung ist allen internationalen Akteuren auf diesem Gebiet eines gemeinsam: Prüf- und Dokumentationsaufwand für Bauteile für den Schienenverkehr sind „legendär“. Natürlich ist das – spätestens seit „Enschede“-nachvollziehbar; doch stellen diese besonderen Bedingungen nicht unerhebliche Herausforderungen dar, denen wir uns seit langem erfolgreich stellen.
So war Brechmann-Guss bereits im letzten Jahrtausend als Lieferant der Deutschen Bahn zugelassen und liefert über einige Tier 1-supplier weltweit in die Schienenverkehrstechnik.Ähnlich vielfältig wie das breite Spektrum der geforderten Normen sind auch die Anforderungen an die Werkstoffe, wobei aus unserer Sicht höherwertiger Sphäroguss (Gusseisen mit Kugelgraphit) und seit einiger Zeit ADI überwiegen. Betriebs- und Bauteilsicherheit sind unter dynamischer Last immer mit hohen Zugfestigkeiten bei gleichzeitig möglichst hoher Dehnung verknüpft; Gusseisen mit Lamellengraphit scheidet damit aus.
Hochtemperaturanwendungen mit SiMo oder Ni-Resist finden sich an jedem Bahnmotor mit Verbrennungsantrieb, werden aber meist nicht direkt an die Bahnbetriebe geliefert, sondern an Großmotorenhersteller, die als Tier 1 komplette Motoren an die Bahnindustrie liefern. Es überwiegen Strukturbauteile wie Bremsgehäuse, Bremsscheiben (belüftet und unbelüftet), Achsbrücken, Bremsbacken und Bremsbackenhalter (teilmontiert) u.v.a.m.